Tannenbaumsingen 2017: Gänsehaut am ganzen Körper
In diesem Jahr war alles zunächst etwas anders: Neuer Vorstand – was nun? Andere bewährte Stationen waren unsicher. Wurden doch in den letzten Jahren noch die Bäume von Hauptmann und Spieß besungen, musste dieses Jahr ein wenig umdisponiert werden. Allerdings zeigte sich dann doch schnell, dass doch nicht so viel anders lief als sonst.
Station 1 – Warm up
Doch zunächst mal ganz von vorn. Damit sich alle ein wenig auf den Abend einstimmen konnten, begann der Abend in anfänglich kleiner Runde bei Jungschütze Christian. Zum Glück hatte der neue Schriftführer kleine Liederzettel vorbereitet, denn wie so oft in den vorherigen Jahren wären vermutlich nur lückenhaft dem ein oder anderen singenden Schützen die zweiten Strophen von „Stille Nacht“, „Kling Glöckchen“ oder „O Tannenbaum“ eingefallen. Um Blamagen vorzubeugen, wurden die ersten Hits der heutigen Tannenbaumsing-Trilogie kräftig am ersten Tannenbaum geübt. Wer hätte geahnt, dass die Jungschützen Nils und Thomas so eine Freude an „Fröhliche Weihnacht überall“ entwickeln würden?
Station 2 – … oder wie man einen Hauptmann glücklich macht
Wie in den Vorjahren auch wurde unser Ex-Spieß und heute neugewählter Kompanieführer Philipp besucht. Am meisten wurden die Jungschützen jedoch offensichtlich von den Kindern der Hauptmannsfamilie erwartet: „Kommen die wieder? – Super, dann können wir ja unsere Weihnachtsgeschenke vorführen.“ Mit großen und freudestrahlenden Augen wurde den Sängern leider erst während der dritten Strophe von „Kling Glöckchen“ die Tür geöffnet. Offensichtlich war der Gesang noch nicht schön oder auch laut genug. Doch mit zunehmendem Genuss von stimmbandpflegenden Substanzen stieg schließlich auch die Qualität des Brinker Gesangs.
Natürlich waren es dann nicht die Kinder, die die Weihnachtsgeschenke wie den großen Kran, das Buch mit dem sprechenden Stift oder das Spiel „Affenalarm“ belagerten, sondern diverse Jungschützen hatten das innere Kind wieder in sich entdeckt und sichtlich Freude daran, die neuen Spielgeräte auszuprobieren.
Wo andere Kompanien Strafgelder für Zuspätkommende verhängen, wurde am heutigen Tag der Solovortrag eingeführt: Eine Strophe nach Wahl vor dem Tannenbaum – alleine! Immerhin konnte der Text vom Liederzettel abgesungen werden. Allerdings waren sich die Beteiligten in Einzelfällen später nicht ganz einig, welche der beiden Bestrafungen schmerzhafter sein würde – sowohl für den Betroffenen als auch die Zuhörenden…
Als kleines Gastgebergeschenk hatte Jungschütze Thomas zwischen den Feiertagen sichtlich Spaß daran entwickelt, einen neuen Artikel für den Brink-Nord-Fanshop zu entwerfen. So entstand ein Teelicht-Quader, der auf den vier Außenseiten das Logo der Stadt Lohne und die Silhouette der Kompanie-Ikone, der Germania-Statue so wie zwei Schriftzüge trägt. Dieses Geschenk bescherte dem neuen Hauptmann ungelogen Freudentränen und eine saftige Gänsepelle am ganzen Körper.
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Station 3 – … oder wie man einen Ex-Hauptmann glücklich macht
Und wer könnte die Tannenbaum-Trilogie des heutigen Abends und das Schützenjahr 2017 besser beenden als unser beliebter Ex-Hauptmann Thomas?! So machten sich die Jungschützen auf den Weg zur Endstation. Auch hier halfen die Liederzettel den Ex-Hauptmann nebst Gattin mit kräftigem Gesang wieder in weihnachtliche Stimmung zu versetzen. Nach einer Stärkung durch eine kräftige Suppe, selbstgemachte Dips zu Brot und Baguette und diverse weitere Köstlichkeiten wurde der Abend durch weitere Highlights gekrönt: Da war zum Einen der zu spät kommende Patensohn und Schützenbruder Tom, der vor dem Tannenbaum eine derart herausstechende Solo-Performance hinlegte. Zum Anderen trällerte der gesamte Jungschützenchor bis spät in die Nacht zur Klavierbegleitung des Schützen Alexander diverse Hits der Zuckowski-Weihnachtsliteratur (In der Weihnachtsbäckerei, Dezemberträume, usw.) und der aktuellen Schlager- und Chartwelt. Wer braucht da heute schon Alexa oder Spotify, wenn man solche sangesfreudigen Jungschützen hat?
Dem Gastgeber war die Freude über diesen Abend sichtlich anzumerken. Ursprünglich wollte er nur einen ruhigen Abend mit den Schützen verbringen um am Folgetag um 8 Uhr noch einmal arbeiten zu können. Allerdings hat sicherlich auch er eingesehen, dass dieses Schützenjahr und die 10-jährige Hauptmannstätigkeit erst durch diesen Abend amtlich beendet werden konnte. Da war am Ende auch egal, dass ihm nicht mal mehr eine Hand voll Finger an Stunden Schlaf bis Dienstantritt bleiben würden.
In diesem Sinne schauen wir gespannt auf das Schützenjahr 2018!! Vielleicht wird das nächste Tannenbaumsingen ja auch nicht so anders wie vorige, denn man soll ja an Bewährtem festhalten…