Schützenfest 2024 – Ein rauschendes Fest – wie immer, nur besser!
Es war einmal, wie es immer beginnt… aber eigentlich kennt jeder die Geschichte: Das Märchen vom schlummernden Brink, der am Mittwoch in grün-weiße Wimpel und blau-gelbe Fahnen gehüllt werden muss, damit das Schützenfest starten kann. Doch in diesem Jahr gab es ein paar interessante Neuigkeiten, die das Fest noch unvergesslicher machten.
Durch die zahlreichen Fahnenmasten, die wegen diverser Bauprojekte am Brink aufgestellt wurden, schienen die Höhen der einzelnen Wimpelketten einem Puzzle zu gleichen, das ein übereifriger Kleinkindergremlin zusammengestellt hatte. Viele Ketten hingen ziemlich diagonal, kreuz und quer. Unser Ziel war es in diesem Jahr, durch den Einsatz von Schlauchschellen die Wimpelketten auf eine Höhe zu bekommen und waagerecht auszurichten. Fazit: Es klappt! Der Brink könnte nun glatt als das Coverbild eines Deko-Magazins durchgehen.
Zum Abschluss dieses Triumphs durften wir dann bei unserem Schützenbruder und Kohlkönig Nicholas Müller in den Räumlichkeiten seiner Praxis zu einem Matjesessen einkehren, um so den ersten gemeinsamen Abend ausklingen zu lassen. Man munkelt, dass der Matjes so gut war, dass sogar eingefleischte Fischhasser einen Nachschlag verlangten. Alle Fotos von MITTWOCH.
In diesem Jahr durften wir gleich zwei Jubiläumskönige und ihre Throne feiern und ehren! Zum einen feiern wir stolz das 40-jährige Thronjubiläum von Klemens Scherbring von „Tafel und Kreide“ aus dem Jahr 1984, und zum anderen feiert König Dr. Norbert Lodde von „Karius und Baktus“ mit seinem Thron sein Silberjubiläum. Und so haben wir in diesem Jahr nicht nur unserem Ehrenpräsidenten Burkhard Krapp eine Fahne gesetzt und dabei den Fortschritt seiner Baumaßnahmen am Präsidentenpalast begutachtet, sondern haben auch unserem Milleniumskönig von 1999 eine Fahne gehisst. Dabei war der übrige Thron fast vollständig anwesend! Jede einzelne der Throndamen erhielt von unserem Hauptmann Jens einen fabelhaft gestalteten Blumenstrauß zur Ehrung, und die Kompanie ließ sich nicht nehmen, ein Jubelbild mit ihrem Jubelthron zu stellen. Instagram wäre stolz auf uns gewesen!
Weiter ging es zu unserem Hauptmannsquartier, wo zunächst die Oldenburger Flagge vor dem Haus gehisst werden musste. Anschließend konnten sich alle im Garten bei Wurst und Bier kräftig stärken. Doch halt… der Spieß war mit seiner Liste noch nicht durch – also mussten alle ein weiteres Mal vor dem Haus antreten. Zunächst wurden diverse Neuschützen vorgestellt. Nach vorjähriger Schnuppererfahrung sind nun eingetreten: Benn Kaletta, Michel Deters und Jakob Sieve. Ebenfalls neu dabei sind Timo Fischer und Louis Haskamp. Dazu gesellte sich in diesem Jahr Schnupperschütze Jakob Arlinghaus.
Doch das war noch nicht alles. Verschiedene kleine Aufmüpfigkeiten in den letzten Tagen mussten noch thematisiert werden. Ex-Hauptmann Krapp musste den bei den Olympischen Spielen leider abgelehnten „Krappathon“ antreten und im Dauerlauf die Hausnummern 20 bis 6 und wieder zurück ablaufen und dabei eine neue Bestmarke setzen. Als kleine Hürde galt es, einen 10er-Bierträger heile über die Ziellinie zu bringen. #deutschland Ex-Ex-Hauptmann Bojes hingegen sollte singen – sein momentaner Lieblingssong war „Nach links – nach rechts“, den die niederländischen Fans durch die EM nach Deutschland getragen haben. Glücklicherweise konnte die kleine Abordnung des Kolpingorchesters Mühlen mit Unterstützung der 1. Vorsitzenden der Stadtkapelle Lohne diesen Song musikalisch untermalen. Die Kompanie war außer sich: Spontan wurde die Choreografie adaptiert und sollte uns von nun an durch die folgenden Tage begleiten.
Eine letzte Feinheit wurde dann durch ein kleines Spiel vom Spieß jedem klar gemacht – hier die Regeln: Alle stehen nebeneinander in einer Reihe – wer die Frage vom Spieß mit Ja beantworten kann, geht einen Schritt vorwärts. Hier konnte also jeder punkten, der verschiedene Kompanieevents im letzten Jahr wahrgenommen hatte, wie zum Beispiel das Kohlessen, die Kompanieversammlung, das Schmücken, den Regimentspokal, usw. Schnell wurde deutlich, wer hier weit hinten zurückblieb. Aber es gab einen Ausweg: Jeder fehlende Schritt für die vordere Reihe konnte durch ein Schnapsgetränk wieder gutgemacht werden. Dumm nur, dass sich ein Mitspieler gleich zu Beginn hinter der Mauer versteckt hatte, weil er befürchtete, zu wenig Fragen mit Ja zu beantworten. Wer herausfinden möchte, um wen es sich handelt und welche Strafe drohte, der schaut in unserer Fotogalerie nach.
Den weiteren Abend konnten wir bei kühlen Getränken und guter Musik durch DJ Uli im Garten des Hauptmanns verbringen. Die vertilgte Biermenge dieses Abends grenzte wieder an ein Rekordniveau. Das Highlight des Abends war sicherlich die Karaoke-Maschine auf der Tanzfläche. So konnte jeder lautstark seine Lieblingssongs für die anderen darbieten und allen einen schönen Abend bescheren. Auch eine kleine Abordnung der Pichelsteiner und von Brink-Süd konnten wir bei uns willkommen heißen. Unseren Major und Adjutanten erwarten wir dann gern im nächsten Jahr.
Erst im Laufe der nächsten Tage kam dann noch eine Geschichte zum Vorschein, die sich an diesem Abend ergab… #cliffhanger Alle Fotos von DONNERSTAG:
Vom freien Manöver am Freitag gibt es wenig Überlieferung. Aus inoffizieller Quelle war die Rede von einer Eimer-Mischung aus einem nicht näher nachvollziehbaren Verhältnis aus Havanna und Cola bei den Jungschützen. Diese wiederum hatten sich an diesem Abend noch bei den Kompaniefesten der Pichelsteiner und von Brink-Süd blicken lassen. Schön, wenn sich so kleine Bataillonsfreundschaften aufbauen.
Mit einer fantastischen Schützenmesse unseres Kompaniemitglieds Torsten Stemmer startete dann der offizielle 3-Tage-Marathon des Schützenfests. Nach Abnahme des Kinderumzugs vom Balkon von Alexander Eik rückte die Kompanie auf den Schützenplatz vor, um am Kommers teilzunehmen. Auf diesem waren beide Jubelthrone anwesend – natürlich hat Brink-Nord kräftig bei deren Begrüßung gejubelt. Im weiteren Verlauf konnten dann noch die Schützenbrüder Paul Eik, Gerhard Hackstedt und Werner Kandt für ihre 40-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Der anschließende Zapfenstreich beendete den ersten Tag. So mancher ging danach Kraft tanken für die nächsten Tage, so manch anderer tankte Flüssigkraftstoff auf dem Schützenplatz. Alle Fotos von SAMSTAG.
Am Schützenfestsonntag folgte ein Ereignis auf das andere. Zunächst wurde unser Jubelkönig Norbert durch die Stadtkapelle geweckt. Auch nach 25 Jahren war dies ein perfekter Start um in den Tag zu starten! Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal durch Vorstand, Fahnenträger und Bataillonsfahnenträger trat die Kompanie im Alten Rathaus an. Hier erfolgten die nächsten Ehrungen. Stefan Tölle wurde nachträglich für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Den Orden für Kameradschaft erhielten in diesem Jahr Roman Olberding für sein tadelloses Aussehen als Ed Sheeran-Kopie und Hermann Mählmann für das zuverlässige Führen der Kasse seit mehreren Jahren. Für besondere Verdienste wurde in diesem Jahr Marius Freude geehrt. Dieser hat zwar selber keine Erinnerung an seine heldenhafte Wohltat vom Donnerstagabend – und diese hat nichts mit dem angeteaserten #cliffhanger zu tun – aber der Vorstand versichert, dass ohne sein Eingreifen (im wahrsten Sinne des Wortes) die Party ein schnelles Ende gefunden hätte. Dieser Orden ist mehr als verdient! Weiterhin wurde Thomas Hackstedt zum Unteroffizier befördert und Johannes Burkhard sowie Fabio Maier für ihr treffsicheres Auftreten mit einem Vaterorden ausgezeichnet. Den Majorsorden erhielt in diesem Jahr Niklas Hilker.
Erstmalig ging es in diesem Jahr unter dem Kommando von Bataillonskommandeur Christoph Engelmann zum Antreteplatz. Leider waren wir wieder die letzten, die vom Raiffeisenplatz los durften, die Wartezeit erschien ewig… Angeblich sei die Kapelle schuld gewesen… Aber für die Paradeschützen von Brink-Nord kein Problem. Umso mehr freuten wir uns auf das Königsschießen auf dem Schützenplatz. Im Laufe des Tages wurde bei Carl-Arndt Krapp immer deutlicher, dass irgendwas nicht stimmen konnte. Am rechten Handgelenk hatte er eine rundliche Wunde. Brandwunde? Gestürzt? Smartwatch-Druckstelle? Fortsetzung folgt… Die Jungschützen schossen derweil ihre Verdeckte Scheibe aus. Philipp Kruse als bisheriger Ordensträger übergab nach einem harten Kampf den Wanderorden weiter an Roman Olberding.
An diesem Nachmittag ereignete sich noch eine weitere Besonderheit: Viele unserer Mitglieder sind passive Mitglieder (Fördermitglieder) der Stadtkapelle. Bereits 2019 konnten wir durch eine Wette 10 Mitglieder hinzugewinnen. Bei unserem alljährlichen Besuch der Stadtkapelle wurden Erinnerungen an diese schöne Situation vor 5 Jahren geweckt und so formulierte die 1. Vorsitzende Steffi Tölke nebst Beratern folgenden Wetteinsatz: „Wenn ihr es schafft, dass 50% eurer Kompanie passive Mitglieder werden, spielen wir im nächsten Jahr bei eurem Fahnehissen am Donnerstag.“ Eine gewagte Wette… #nextcliffhanger
Am Abend kam die Kompanie wieder im Alten Rathaus zusammen, wo wir ein fantastisches Buffet unseres Kompaniewirtes Rolli zu uns nehmen konnten. Doch einer fehlte… Carl-Arndt wurde unter fachkundiger Begleitung der Throndame Annegret Tölle in die Notaufnahme begleitet: Röntgen… Tatsächlich war an der rechten Hand ein Bruch festgestellt worden, der bisher ohne Schmerzmittel (der Konsum einer Flüssigalternative hatte diese über die letzten Tage nicht nötig gemacht) nicht auffällig wurde. So kam er mit einem astrein eingegipsten rechten Arm zurück und verkündete: „Ich bin beim Hauptmann auf der Tanzfläche gestürzt – am Donnerstag! Die Tanzfläche war uneben!“ Wie sich aber herausstellte, war nicht die Tanzfläche für den Unfall verantwortlich. Eine Blaue Cobra hatte sich um die Füße und den Körper von Carl-Arndt gewickelt und so den Sturz provoziert. Die Cobra ist seitdem spurlos verschwunden…
Derweil wurde in der Kompanie kräftig geworben für den Wetteinsatz der Stadtkapelle, denn: Wer hätte nicht gern die grandiose Stadtkapelle beim Kompaniefest im eigenen Garten? Ein weiteres Highlight war das vom Spieß initiierte Tischkickerturnier, welches über das verpasste EM-Finale der deutschen Mannschaft hinaus trösten sollte. Im Weiteren Verlauf des Abends statteten uns Major Christoph Engelmann und Adjutant Heinz Schürmann noch einen Besuch ab. Alle Fotos von SONNTAG.
Der Schützenfestmontag stellte schließlich den Abschluss des grandiosen 416. Lohner Schützenfestes dar. Vorab: Montags durften wir immer unser Ehrenmitglied Propst Michael Matschke bei uns begrüßen. Leider ist Michael vor ca. drei Wochen verstorben, sodass wir den Tag mit einer Gedenkminute ihm zu Ehren begannen. Seine Worte zum Montag gaben uns stets Orientierung, Motivation, eine Blickveränderung auf verschiedenste Dinge und so wird seine Anwesenheit uns nun fehlen. Wir danken für die vielen Jahre geistlichen Beistands seinerseits. Nach einem reichhaltigen und kräftigenden Frühstück hatte sich Schützenbruder Theo Vorwerk bereit erklärt, ein paar eigene Gedanken zum Montag zu formulieren. Dabei beleuchtete er, wie die Tourismusbeauftragten in Lohne und im Landkreis Vechta die Gegend attraktiver gestalten wollen. Kern seiner Ausführungen waren die Neubauten der Gertrudenschule, des Präsidentenpalastes gegenüber, des Begegnungszentrums inkl. Brinker Tiefgarage, von Pastors Graben und der Wohnanlage gegenüber vom Schützenplatz „Hopener Waldblick“. Durch kleine Anekdoten gewann er die Aufmerksamkeit der Kompanie und brachte Licht ins Dunkel der unterschiedlichsten Bauentscheidungen.
An diesem Montag durften wir vom Jubiläumsthron 1984 König Klemens und Königin Hanne, Stefan mit Annegret Tölle sowie als Gäste der Kompanie Dr. Helmut v. Wasen mit Ehefrau Lieselene begrüßen. Der Vorstand beglückwünschte auch sie mit einem Blumenstrauß. Zu diesem Anlass überreichte Hauptmann Jens nachträglich den Orden für 50-jährige Mitgliedschaft an Klemens, welcher freudestrahlend feststellte: Zu euch komme ich jetzt nach jahrelanger Pause jedes Jahr wieder – hier macht es mir Spaß! Blumen gab es ebenso für die Frau des Ehrenpräsidenten, Dagmar Krapp – als Dank für die freundliche Aufnahme beim Fahnehissen. Sie formulierte für 2025 den Wunsch, dass die gesamte Kompanie einmal mit dem Aufzug nach oben fahren solle, um dort auf dem Präsidentenbalkon auf die Getrudenstraße zu blicken. Unter Freudentränen überreichte Jens ebenso einen Blumenstrauß an Frau Hauptmann Maria, die ihn in den letzten Tagen so kräftig unterstützt hat und zum Gelingen des Fahnehissens maßgeblich beigetragen hatte. Danke, Maria, für deine großartige Unterstützung der Kompanie!
Schlussendlich stellte sich die Frage: Können wir den König stellen? Die Antwort lautete: JA! Denn bei der Verleihung der Schießorden stellte sich heraus, dass wir herausragende Ergebnisse vorweisen konnten. Auf Platz 3 mit 18 Ringen landete Florian Schröder und auf Platz 2 Thomas Hackstedt mit 19 Ringen. Sensationelle 20 Ringe erreichte Thomas Bojes und sicherte sich den ersten Platz. Dieser Erfolg wurde später nochmals auf dem Schützenplatz gewürdigt, als er nach erfolgreichem Stechen Platz 13 im Regiment erreichte und eine Ehrung vom neuen König Frank Witte erhielt. Für den König hatte es somit also nicht ganz gereicht.
Musikalisch ging es weiter, denn Thomas hatte bereits im Vorfeld 40 Kazoos bereitgestellt, mit denen die Kompanie die „Links-Rechts“-Choreografie noch einmal verfeinerte. Mit dieser stimmungsvollen Performance begrüßten wir schließlich unseren Major auf dem Antreteplatz, der hinter der Aktion fälschlicherweise wieder irgendeinen Krapp vermutete… #deutschland
Die spannendste Frage des Tages war nun: Wer gewinnt die Wette? Bei zweimaligem Vorbeimarsch winkte Schriftführer Alexander der Kapelle mehrfach mit der prallgefüllten Klarsichtfolie zu. Am Nachmittag dann die Auflösung: Bei 64 gemeldeten Mitgliedern konnten wir am Ende knapp 40 Unterstützer der Stadtkapelle vorweisen! Damit waren wir sogar noch ein Stück mehr über unser Ziel hinausgekommen. Damit steht fest: Die Stadtkapelle untermalt unser Fahnehissen am 10. Juli 2025 im Garten des Hauptmanns musikalisch! Wir freuen uns sehr darauf!! Alle Fotos von MONTAG.
Was bleibt am Ende dieses Schützenfestes?
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute.